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Rezension des Buches „Histamin-Intoleranz heilen“ von Dr. Becky Campbell
Donnerstag, 13. Oktober 2022 - in Rezensionen
Schwindel, Migräne und Ekzeme sind nur einige Erkrankungen, hinter denen eine Histaminintoleranz stecken könnte. Betroffene sind leidgeplagt, haben oft eine Ärzte- und Medikamentenodyssee hinter sich und wissen einfach nicht mehr weiter. Dr. Becky Campbell will hier Licht ins Dunkle bringen und zeigen, was hinter den Beschwerden stecken kann. In ihrem Buch zeigt sie anhand ihres 4-Phasen-Planes und zahlreichen Rezepten, wie eine Ernährungsumstellung aus ihrer Sicht helfen kann, Beschwerden zu lindern.
Im ersten Kapitel wird der Leser Stück für Stück in die Thematik eingeführt. Er erfährt, was Histamin ist, was passiert, wenn zu viel Histamin im Körper ist, es nicht abgebaut werden kann und welche Symptome daraus entstehen können. Sehr gut gefallen hat mir, dass die Autorin auch das Thema Stress deutlich macht. Dieser wirkt sich unter anderem auf die Nebenniere aus, was zu Gesundheitsproblemen führen kann. Auch weitere Themen wie die Genetik, hormonelles Ungleichgewicht und die Schilddrüse werden angeschnitten.
In den nächsten Kapiteln geht Dr. Becky Campbell auf die aus ihrer Sicht häufigsten Ursachen einer Histaminintoleranz ein. Ungleichgewichte im Darm, Nährstoffmangel und auch bestimmte Medikamente spielen hier unter anderem eine wichtige Rolle. Dieses Kapitel hilft dem Leser sehr, eventuelle Ursachen zu erkennen, um sie beheben zu können.
Anschließend folgt der „4-Phasen-Histamin-Reset-Plan“. Hier ist es wichtig, Unverträgliches zu eliminieren, entzündungsfördernde Lebensmittel zu meiden sowie die Leber zu unterstützen. Natürlich ist es auch wichtig, der Darmgesundheit mehr Beachtung zu schenken und anschließend histaminhaltige Lebensmittel langsam wieder auf Verträglichkeit auszuprobieren.
Für den Leser ist es wichtig zu wissen, dass sich die Autorin an der Paleo-Ernährung orientiert. Das zeigt sich auch deutlich in den „Ja-/Nein-/Vielleicht-Listen“. Der Leser muss selbst entscheiden, ob er sich nach Paleo ernähren möchte. Als Diätassistentin sehe ich das durchaus kritisch. Bei einer Histaminintoleranz ist die Lebensmittelauswahl bereits stark eingeschränkt. Zudem noch auf Gluten, Getreide und Milchprodukte zu verzichten, da diese laut der Autorin entzündungsfördernd wirken können, muss nicht immer der richtige Ansatz sein.
Auch die Lebensmittelauswahl der Ja-Liste sehe ich kritisch, da meiner Meinung nach durchaus ungeeignete Lebensmittel aufgeführt sind. Da eine Histaminintoleranz sehr individuell ist und jeder eine andere Toleranzgrenze hat, muss ausgetestet werden, was vertragen wird.
Fazit:
Dieses Buch kann vielen eine wertvolle Hilfestellung bieten, um Symptome besser einordnen und eine Histaminintoleranz erkennen zu können. Selten wird bei einer bestehenden Migräne die Histaminintoleranz als Diagnose in Erwägung gezogen. Wer sich für die Paleo-Ernährung interessiert und darauf einlässt, kann mit dem Buch durchaus sehr wertvolle Inspirationen, gerade was die Rezepte betrifft, gewinnen. Diese sind sehr vielfältig gewählt, einfach in der Zubereitung und von den Mengen teilweise so ausgelegt, dass oft für mehrere Folgetage etwas eingefroren werden kann. Das gefällt mir sehr gut. Inspirierende Rezeptfotografien runden das Buch gekonnt ab.
Dr. Becky Campbell, Histamin-Intoleranz heilen: Der wirksame 4-Phasen-Plan bei Migräne, Ekzemen, Schwindel, Allergien und vielem mehr, Unimedica im Narayana Verlag, kartoniert, ISBN: 978-3962572655
Rezension von Katharina Rau