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Rezension des Buches „Gemüse Ohne Gift, Lektinfrei Kochen“ von Dr. Steven R. Gundry

Sonntag, 29. Dezember 2019 - in Rezensionen

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Bereits mit seinem ersten Buch zu Lektinen in Lebensmitteln hat Dr. Steven R. Gundry sehr polarisiert. Nun folgt ein weiteres Buch mit zahlreichen Kochrezepten. Auch dieses wendet sich wieder an Menschen mit chronischen Erkrankungen und diejenigen, die sensibel auf Lektine reagieren. Neben einem ausführlichen Erklärungsteil gibt es zahlreiche Rezepte mit Tipps und Tricks, um dauerhaft eine lektinarme Ernährung im Alltag umsetzen zu können. Dank des LFE-Programmes soll es, laut dem Autor, möglich sein, deutlich weniger Lektine täglich zu verzehren und den geschwächten Körper das zu geben, was er zur Regeneration braucht.


Für mich ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass es dem Autor nicht darum geht, dass sich nun jeder lektinfrei ernähren soll. Vielmehr geht es um Menschen, die chronischen Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen haben und bei denen kaum eine Therapie gegen die Beschwerden hilft. Einer der Grundpfeiler ist, dem Körper Lebensmittel zuzuführen, die dem Darm guttun, ihn heilen und so ein großer Beitrag für das Immunsystem geleistet wird. Zudem ist es mit der lektinarmen Ernährung möglich, das Gewicht zu reduzieren.

 

Im ersten Teil des Buches geht Dr. Steven R. Gundry auf das sogenannte Pflanzen-Paradox ein. Hier werden Teile vom ersten Buch wieder aufgegriffen, sodass auch Menschen, die sich das erste Mal mit dem Thema beschäftigen, gut folgen können. Es werden verschiedene Lektine benannt, Listen mit Lebensmitteln aufgezeigt, die geeignet und ungeeignet sind und der Autor macht Mut, die Ernährung langfristig umzustellen.
Zahlreiche Hinweise zur richtigen Auswahl und Zubereitung von Lebensmitteln gibt der Autor in seinem Buch. Zudem spielt auch das intermittierende Fasten eine große Rolle. Zusätzliche Hinweise für Vegetarier und Veganer runden den Theorie-Teil ab.


Besonders gut gefällt mir der Erklärungsteil zur LFE-Küche. Aus meinen Erfahrungen als Diätassistentin weiß ich, wie wichtig es ist, dass immer gewisse Lebensmittel als Grundvorrat zu Hause sein sollten. Denn nicht immer ist viel Zeit da, um Mahlzeiten lange zu planen. Sind lektinarme Lebensmittel im Haus, ist es einfacher, sich an das LFE-Programm zu halten und nicht in alte Muster zurückzufallen.

Über etliche Zutaten lässt sich durchaus streiten. Beispielsweise die Kokos-Aminos-Würzsauce als Alternative zur Sojasoße, jodiertes Meersalz zum Salzen oder Erythrit als Zuckeralternative werden von Dr. Steven R. Gundry empfohlen. Diese Produktauswahl resultiert aus seinen bisher gesammelten Erfahrungen. Jedem ist selbst überlassen, dem Rat zu folgen oder eigene Alternativen zu wählen.

 

Anschließend folgt der Rezeptteil des Buches. Die Rezepte sind abwechslungsreich, lektinarm und für Anfänger wie Fortgeschrittene gut nachzukochen. Schritt für Schritt wird die Zubereitung einfach erklärt. Leckere Gerichte wie beispielsweise Muffins, Quiche und Kräcker werden im Rezeptteil vorgestellt. Bei den Zutaten gibt es sehr deutliche Unterschiede zu den „gewöhnlichen“ Varianten. Statt typische Getreidemehle spielen hier unter anderem Maniokmehl, Eier, bestimmte Käsesorten und alternative Mehle aus Nüssen und Pseudo-Getreiden eine wesentliche Rolle. Dies ist sicher am Anfang eine große Umgewöhnung. Doch bereits im Theorie-Teil erläutert der Autor ausführlich die Auswahl der geeigneten Lebensmittel.
Gerade von der fachlichen Seite her fehlt mir, wie bereits im ersten Buch, die genaue Erklärung zur Zubereitung im Schnellkochtopf. Es wird geschrieben, dass beispielsweise Tomaten und Bohnen nur im Schnellkochtopf zubereitet werden sollten, um den Lektingehalt zu reduzieren beziehungsweise alle restlichen Lektine zu zerstören. Doch warum normales Kochen im Topf nicht ausreicht, wird nicht genauer benannt.

 

Fazit:

 

Auch in diesem Buch zeigt der Autor auf, welche Möglichkeiten Menschen mit chronischen Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen haben, um die eigene Ernährung auf eine lektinarme Variante umzustellen. Sehr viele Rezepte lassen sich gut vorkochen und, wenn nötig, einfrieren. Sollte mal wenig Zeit sein, kann bereits am Wochenende vorgekocht werden. So fällt es einfacher, sich an das LFE-Programm zu halten. Die Rezeptauswahl ist sehr vielfältig, sodass jeder auf seine Kosten kommt. Neben der Reduzierung von Lektinen in der Ernährung steht auch die Stärkung der guten Darmbakterien und der Darmwand im Vordergrund. Das ist auch deutlich an der Lebensmittelauswahl für die Rezepte zu erkennen.
Die appetitlichen Fotografien runden die Rezepte hervorragend ab. Wer bereits am Anfang des Buches skeptisch ist, ob eine lektinarme Ernährung überhaupt schmecken kann, wird von den Fotos bestimmt vom Gegenteil überzeugt.

 

Dr. Steven R. Gundry, Gemüse ohne Gift: Lektinfrei kochen, den Darm heilen und das Gewicht reduzieren, broschiert, Südwest Verlag, ISBN: 978-3517098579

 

Rezension von Katharina Rau

 

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